Ein elfter Grund: "Ausserhalb der Kirche gibt es keine Erlösung"

Nachdem wir zwölf Gründe dafür in die katholische Kirche einzutreten aufgelistet haben, lohnt es sich noch einen elften Grund zu untersuchen, der sich logisch aus den ersten zehn Gründen herleitet: Die Kirche ist für unsere Rettung notwendig.( Auch wenn dieser Satz richtig verstanden werden sollte.) Einige der Kirchenväter haben dies in einem sehr direkten Wort ausgedrückt. Cyprian aus Karthago, zum Beispiel, schrieb im dritten Jahrhundert: Schlüssel Petri.jpg

"Auf ihn[Petrus] baut [der Herr] die Kirche, und ihm gibt er den Befehl, die Schafe zu füttern...er berief einen einzigen Stuhl, und er errichtete durch seine eigene Autorität einen Ursprung und einen immanenten Grund für diese Einheit... Wenn jemand heutzutate nich an der Einheit Petris festhält, kann er sich dann vorstellen, daß er immernoch am Glauben festhält? Falls er den Stuhl Petri verlassen [sollte], auf den die Kirche erbaut worden ist, kann er immer noch sicher sein, daß er in der Kirche ist?" (Hl. Cyprian aus Karthago, De unit. 4; [A.D. 251])

"Wer die Kirche nicht als Mutter hat, kann Gott nicht zum Vater haben." (Hl. Cyprian, De unit. 6: PL 4, 519)

Bedeutet dies, daß jeder der nicht formal katholisch ist, selbst die gläubigen Christen, nicht gerettet werden können? Nein.  Wie wir oben gesehen haben, wenn Sie ein getaufter Christ sind, Sind sie schon in einer partiellen Gemeinschaft mit der katholischen Kirche und sie tauchen in die rettende Macht Jesu ein, die er seiner Kirche anvertraut hat.

Objektiv gesehen ist die eine katholische Kirche, die Jesus gegründet hat und an die er die Fülle der Wahrheit und der Gnade gegeben hat notwendig für die Erlösung: "Darum können jene Menschen nicht gerettet werden, die sehr wohl wissen, daß die katholische Kirche von Gott durch Jesus Christus als eine notwendige gegründet wurde, jedoch nicht in sie eintreten oder in ihr ausharren wollen." Wie ist diese von den Kirchenvätern oft wiederholte Aussage zu verstehen? Positiv formuliert, besagt sie, daß alles Heil durch die Kirche, die sein Leib ist, von Christus dem Haupt herkommt:

„ Darum können jene Menschen nicht gerettet werden, die sehr wohl wissen, daß die katholische Kirche von Gott durch Jesus Christus als eine notwendige gegründet wurde, jedoch nicht in sie eintreten oder in ihr ausharren wollen "(KKK 846). In anderen Worten, wenn der Heilige Geist ernsthaft jemandem die Wahrheit der katholischen Kirche aufdeckt, er aber willentlich und hartnäckig der Führung des Herrn widersteht um in sie einzutreten, dann kann er wirklich seine Erettung in Gefahr bringen.

Subjektiv gesehen ist der Herr jedoch gnädig und wird diejenigen, die sich der erlösenden Natur der Kirche Christi nicht bewußt sind, durch kein Fehlen ihrerseits- und dies betrifft die meisten nicht-katholischen Gläubigen (die schon in einer  partiellen, unvollkommenen Gemeinschaft mit der Kirche stehen) und die Position der katholischen Kirche nicht kennen: 

„Wer nämlich das Evangelium Christi und seine Kirche ohne Schuld nicht kennt, Gott jedoch aufrichtigen Herzens sucht und seinen durch den Anruf des Gewissens erkannten Willen unter dem Einfluß der Gnade in den Taten zu erfüllen versucht, kann das ewige Heil erlangen." (KKK 847

Zuallerletzt ist es Jesus, der uns rettet. Die Hauptfrage hier ist: wie rettet er uns? Ist es genug, an ihn zu glauben? Es gibt hinreichende Beweise aus der hl. Schrift* die erklären, daß der Glaube allein nicht ausreichend ist und daß wir auch aufgrund unserer Werke beurteilt werden. Jesus hat auch die Wichtigkeit getauft zu sein wiederholt (Mk. 16:16), "sein Fleisch zu essen und sein Blut zu trinken" (Jh. 6:53-54), und sich der Autorität seiner Apostel zu unterwerfen (Mt. 16:19, 18:18, Lk. 10:16, Jh. 20:23) sowie seine Vergebung und das ewige Leben zu empfangen. Dies bedeutet, daß die Fülle der Gaben Jesu an die katholische Kirche anvertraut worden ist. Dies bedeutet jedoch nicht, daß Katholiken im Vergleich zu nicht-katholischen Gläubigen gegenüber Gott automatisch eine Vorrangstellung innehaben. Ganz im Gegenteil, Katholiken, die die Fülle der Wahrheit und Gnade empfangen haben, haben eine größere Verantwortung Früchte für das Königreich hervorzubringen: "Wem viel gegeben wird, von dem wird auch viel erwartet." Es gibt viele Nicht-Katholiken, die ein erstaunliches Leben voll Glauben, Hoffnung und Liebe leben. Gott wird sicherlich nicht verpassen sie zu entlohnen, vorbehalten, daß sie bis zum "Ende ausharren", auch wenn sie, durch kein eigenes Verschulden, den Weg in die katholische Kirche nicht finden.

Will Gott, dass jeder katholisch wird?

Zu welcher Schlußfolgerung kommen wir mit all dem? Dass Gott will, daß jeder katholisch wird, damit alle Zugang zu der Fülle seines Segens und seiner Gnade haben! Die Kirche lehrt:

"Um alle seine Kinder, die die Sünde voneinander getrennt und in die Irre geführt hat, von neuem zu vereinen, wollte der Vater die ganze Menschheit in die Kirche seines Sohnes berufen. Die Kirche ist der Ort, an dem die Menschheit ihre Einheit und ihr Heil wiederfinden soll. Sie ist die „versöhnte Welt". Sie ist das Schiff, „das da sicher auf hoher See fährt, mit den Segeln am Mastbaum des Kreuzes, die sich blähen im Sturmwind des Heiligen Geistes". "Nach einem anderen bei den Kirchenvätern beliebten Bild wird sie durch die Arche Noachs dargestellt, die allein aus der Sintflut rettet."  (KKK 845)

Solch eine Botschaft ist gewiß in unserer Gesellschaft, die durch religiösen Relativismus und politscher Korrektheit bestimmt wird nicht populär. Sie mögen denken, daß die Welt sehr langweilig sein würde, wäre jeder katholisch. Aber dies ist nicht wahr: die Tatsache, daß Gott daran interessiert ist, daß jeder zur Fülle der Wahrheit und der Rettung gelangt heißt nicht, daß er Eintönigkeit mag. Im Gegenteil, die Einheit der Kirche läßt der großen Vielfalt der Völker, Kulturen, Bräuche und Traditionen der Welt vollen Raum zur Entfaltung. "Der große Reichtum solch einer Vielfalt steht nicht im Widerstreit mit der Einheit der Kirche." Von Anfang an weist indes diese eine Kirche eine große Vielfalt auf. Diese rührt einerseits von der Unterschiedlichkeit der Gaben Gottes her, andererseits von der Vielzahl der sie empfangenden Menschen. In der Einheit des Gottesvolkes kommen die Verschiedenheiten der Völker und Kulturen zusammen. Unter den Gliedern der Kirche besteht eine Vielfalt von Gaben, Aufgaben, Lebensbedingungen und Lebensweisen; „in der kirchlichen Gemeinschaft gibt es zu Recht Teilkirchen, die über eigene Überlieferungen verfügen" (LG 13). Der große Reichtum an Vielfalt steht der Einheit der Kirche nicht entgegen, sondern die Sünde und ihre Folgen belasten und bedrohen diese Gabe der Einheit unablässig. Darum mahnt uns Paulus, „die Einheit des Geistes zu wahren durch das Band des Friedens"  (KKK 814).  Und "die katholische Kirche lehnt nichts ab, was wahr und heilig in [anderen] Religionen ist" (NA 2).  So gibt es auch weiten Raum für evangelikale, charismatische und sogar jüdische Spiritualität und Gebet innerhalb der einen, heiligen, katholischen und apostolischen Kirche. 

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